Leseprobe: Kapitel 1

Sie wusste nicht, wo sie sich befand, und zu allem Überdruss konnte sie sich nicht bewegen. Riemen, die sie an eine harte Unterlage fesselten, schnürten sich in ihre Oberarme und Schienbeine. Ihre Hände strichen über eine kalte und glatte Oberfläche. Es fühlte sich wie Stein an. Ja, Stein, wie kühler, polierter Marmor. Anscheinend lag sie auf einer marmornen Platte.
Sie öffnete die Augen und sah nichts außer: Grau. Undurchdringlicher Nebel hüllte sie ein. Sie drehte den Kopf nach rechts und links, doch der graue Dunst gab ihren Blick nur für einen Meter frei. Dann hob sie ihren Kopf, und sah an sich herunter. Es war genauso, wie sie vermutet hatte. Sie war mit ledernen Riemen an Armen und Beinen auf einer dunklen Marmorplatte gefesselt. Gefesselt wie ein Opfertier, das auf das todbringende Ritualmesser wartet.
Etwas eisig Kaltes kroch ihr linkes Schienbein hinauf. Was war das? Eine Schlange? Sie begann an ihren Fesseln zu zerren, ihr Oberkörper wollte sich aufbäumen, doch die Lederriemen gaben keinen Millimeter nach. Das kalte Unbekannte schob sich weiter hinauf, hinauf bis zu ihrem ungeschützten Schoß. Voller Ekel und Panik schrie sie auf, als das eisige Etwas in sie eindrang und von ihrem Unterleib Besitz nahm.
Ein Blitz schoss vom Himmel auf die Erde hinab, gefolgt von tiefem Donnergrollen. Alles um sie herum erzitterte. Mit lautem Knirschen und Dröhnen zerbrach die steinerne Platte unter ihr und sie war frei.
Der Nebel löste sich auf. Um sie herum standen dicht an dicht Laubbäume, deren Blätter sich im Wind hin und her wiegten, als wollten diese sie tiefer in den Wald hinein locken. Unter ihren Füßen spürte sie Gras und der Waldboden gab bei jedem ihrer Schritte federnd nach.
Ein Lichtstrahl, der sich seinen Weg durch das dichte Grün der Bäume bahnte, erregte ihre Aufmerksamkeit. Dort, ein paar Meter vor ihr, auf einem auf dem Boden liegenden Baumstamm, wurde hell das Sonnenlicht reflektiert. Irgendetwas lag da.
Neugierig näherte sie sich dem Baum und erblickte darauf ein Schwert. Um den dunkle Lederscheide war eine silberne Kette, in Form einer Schlange, geschlungen. Die roten Steinaugen des Reptils schienen sie verschwörerisch anzufunkeln und neben dem Schlangenkopf lag ein metallenes Amulett: ein Hexagramm in dessen Mitte ein Ziegenkopf, mit gedrehten Hörnern und spitzem Maul, prangte. Ihr Blick wanderte hinauf, zu dem Griff des Schwertes. Dort ruhte ein fein gearbeitetes Schmuckstück in Form eines Engels, dessen gezücktes Schwert direkt auf den Kopf der Schlange zielte.
Um sie herum herrschte Totenstille. Der Wind hatte sich gelegt. Die Äste und Blätter der Bäume waren wie zu Eis erstarrt.
Aus weiter Ferne ertönte ein undefinierbares Grollen. Es hörte sich an, als würden Steine über den belaubten Waldboden gerollt, die sich immer näher auf sie zu bewegten. Das Geräusch wurde lauter und lauter.
»Guten Morgen, Sie hören die Sieben-Uhr-Nachrichten...

Leseprobe: Kapitel 3

Beschwingt lief Kate die Steintreppe des Museum of Modern Art hinab. Sie fühlte sich inspiriert und voller kreativer Energie. Fast jeden Sonntag besuchte sie eines der unzähligen Kunstmuseen von New York. Irgendwann, so hoffte sie, würde sich auch eines ihrer Kunstwerke in einer dieser ehrwürdigen Hallen wiederfinden. Vorausgesetzt natürlich, sie vollendete endlich eines. Sie schlenderte die Straße in Richtung U-Bahn-Station entlang. In ihrem Kopf schwirrten Visionen von Bildern, die nur darauf warteten, von ihr verwirklicht zu werden. Plötzlich riss sie lautes Hundegeknurre aus ihren Tagträumen. Vor einem Müllcontainer zwischen zwei Häusern, hatten sich einige Straßenköter versammelt, die einen Mann, der auf dem Container balancierte, bedrohlich anknurrten. Obwohl sie das Gesicht des Mannes nicht richtig erkennen konnte, da es im Schatten des angrenzenden Hauses lag, zeigte seine Haltung unverkennbar große Angst.
Kate sah sich um und hob dann ein paar Steine vom Gehweg. »He, macht, dass ihr da wegkommt!« Sie warf die Steine gegen die Wand des metallenen Containers und das laute klirrende Geräusch sowie einzelne Treffer auf ruppigem Fell, ließen die Meute auseinanderpreschen. Kate lief auf den Container zu und der Mann sprang herunter. »Sind Sie okay?« »Ja, danke. Vielen Dank, dass Sie mir geholfen haben. Ich weiß gar nicht, was die Biester von mir wollten«, antwortete eine tiefe, männliche Stimme, deren melodischer, sanfter Klang, Kates Sinne sofort aufhorchen ließ. Der Unbekannte trat aus dem Halbdunkeln und lächelte.
Kate stockte der Atem. Noch nie hatte sie einen so schönen Mann gesehen. Er überragte sie um einen halben Kopf. Sein braunes, leicht gewelltes Haar hing ihm lässig ins Gesicht. Unter schwarzen, langen Wimpern glänzten sie blaue Augen freundlich an. Sein strahlendes Lächeln entblößte eine Reihe makelloser weißer Zähne. Er sagte etwas. Zumindest sah Kate seine Lippen sich bewegen, doch der Sinn seiner Worte wollte nicht bis zu ihr vordringen. Dann beugte er sich zu ihr, sein Gesichtsausdruck wurde ernst. »Ich habe das Gefühl, dass es Ihnen im Gegensatz zu mir nicht allzu gut geht. Alles in Ordnung?« Kate stieß hörbar die Luft aus ihren Lungen. »Äh, ja, doch.« Eine ihr alt bekannte Wärme stieg in ihre Wangen und ihre Finger nestelten nervös an dem Schulterriemen ihrer Handtasche. »Sind Sie gebissen worden?«, stieß sie hervor, die eigene Stimme in ihren Ohren ein wenig zu schrill. »Nein, das nicht. Aber ich muss zugeben, dass ich Angst vor Hunden habe und das spüren sie wohl.« Verlegenheit spiegelte sich auf seinem Gesicht. »Nun ja, es ist Ihnen zum Glück nichts passiert.«
Sag doch etwas, stehe hier nicht so rum. So eine Chance bekommst du nie wieder. Gib ihm deine Telefonnummer oder nein noch besser, frag nach seiner, ach...
»Darf ich Sie denn als Dankeschön zu einem Kaffee einladen?« Fragend hob er eine Augenbraue und neigte den Kopf leicht zur Seite. »Oh, gerne.«

Leseprobe: Kapitel 2 (Auszüge)

Die weiblichen Dämonen sind eine Ausgeburt der Hölle, allen voran Lilith, die Fürstin der Dunkelheit. Sie selbst ist so alt wie die Menschheit. Sie wurde zu dem Zeitpunkt erschaffen als Satanel fiel.


…Als er ihr ein Glas mit Champagner reichte, zog Lilith seinen Kopf zu sich heran und küsste ihn leicht. Robs Herz begann zu rasen und er stöhnte auf. »Lilith, ich will dich. Ich will dich, wie ich noch nie eine Frau wollte!«
»So?«, Lilith lachte leise. »Ich kenne dich doch gar nicht. Glaubst du, ich würde sofort mit jedem x-beliebigen Mann ins Bett steigen? Wie wär’s, wenn du mir etwas von dir erzählen würdest?«
»Was willst du denn wissen?«, brach es ungeduldig aus Rob heraus. »Dass ich kein Heiliger bin, kannst du dir doch vorstellen.«
»Kein Heiliger, das gefällt mir. Du bist also so ein richtig böser Bube?«, flüsterte sie, während sie um ihn herumging und mit der linken Hand über seinen Nacken strich. »Los, erzähl‘s mir«, wisperte sie in sein Ohr. »Ich will alles wissen. Was hast du denn schon so Böses in deinem Leben getrieben?« Ihre Lippen strichen über sein Ohr und zärtlich knabberte sie an seinem Ohrläppchen. Rob begann zu reden. Etwas in ihrer Stimme hatte eine Art Schalter in seinem Inneren umgelegt. Er schilderte ihr jedes krumme Ding, das er je gedreht hatte, jede Abscheulichkeit, die er aus Lust an Perversion getrieben hatte. Er hatte junge Mädchen, die illegal in die USA gekommen waren in der Hoffnung hier ihr Glück zu machen, vergewaltigt und verprügelt, um sie für den Strich gefügig zu machen. Frauen, die sich in ihn verliebt hatten, waren von ihm an die Nadel gebracht worden, so dass sie für Geld alles taten, nur um an neuen Stoff zu kommen. Lästige Konkurrenten hatte er ohne Skrupel beseitigt. Je widerlicher seine Taten waren, desto erregter wurde Lilith. …

…Im Schlafzimmer war Crossing mit seiner Beichte am Ende angelangt. Lilith nahm seinen Kopf zwischen ihre Hände, und sah ihm tief in die Augen. »Bereust Du es?« »Nein, ich bereue nichts.« Er ergriff ihre beiden Hände und drückte sie nach unten. »Lilith«, keuchte er, »ich will dich, jetzt und auf der Stelle.« »Und was bekomme ich dafür?« Lachend warf sie den Kopf in den Nacken. »Vielleicht den Inhalt deines Safes?« »Hör auf!«, knurrte er. Sein Gesicht lief rot an. »Ich bin kein Mann mit dem eine Frau spielt. Ich habe auch kein Problem etwas Gewalt anzuwenden, wenn eine Frau mich zu sehr reizt. Wenn du verstehst, was ich meine? Los besorg es mir endlich!« Er ließ ihre Hände los, packte sie bei den Schultern und wollte sie runter auf den Boden drücken. Mit einem Ruck riss Lilith sich los. Ihr Gesicht verwandelte sich in eine Fratze voll Zorn und Hass, die perfekte Schönheit war verschwunden. »Niemals, niemals werde ich vor einem Mann niederknien. Genug jetzt!« Ihre dunklen Augen wurden tiefschwarz, ihr Mund verhärtete sich. Wieder nahm sie seinen Kopf in ihre Hände. »Oh, ich verstehe dich nur zu gut mein Lieber. ER will sich endlich auch ein wenig amüsieren.«
»Wer? Wen meinst du?«
»Mein Gemahl!«
»Was geht mich dein beschissener Ehemann an?«
»An deiner Stelle würde ich nicht in so einem Ton von ihm reden. ER will dich unbedingt kennenlernen. ER denkt, dass du gut in sein großes Team passen würdest. ER wartet schon sehnsüchtig auf dich. Wir werden jetzt ein wenig spielen, aber nach meinen Regeln.« Ihr Mund verzog sich zu einem boshaften Lächeln, ihre Augen bohrten sich in die seinen und offenbarten ihm ihr wahres Wesen. Robs Knie begannen zu zittern, aber nicht vor Lust, sondern vor blankem Entsetzen..

                       Rezensionen!

Quelle: www.pressenet.de

Rezension Pressenet

 

So mancher wünscht sich einen Engel in seinem Leben, und für die junge Kate wird dieser Wunsch auch Wirklichkeit. Der wunderschöne und hinreißende Fremde verdreht der begabten Malerin gründlich den Kopf. Er ist ein liebevoller und aufmerksamer Mann - aber als Kate schwanger wird, reagiert Samsaveel - so nennt sich ihr Geliebter - eigenartig und für Kate unverständlich. Für ihn scheint Kates Zustand eine Katastrophe zu sein.

Was wie eine Liebesgeschichte in der Großstadt beginnt, entwickelt sich zu einem düsterem Szenario des Schreckens, einer Bühne, die dem uralten Stück "Gut gegen Böse" vorbehalten ist und die grausamen Akte dieses ewigen Krieges in grelle Farben taucht. Denn Samsaveel fürchtet nicht um sich - seine Angst gilt der Frau, die er liebt, und dem ungeborenen Kind, von dem er nicht weiß, ob es überhaupt geboren werden darf.

Die Autorin Tyra Reeves nimmt den Leser mit in eine Zeit, in der die Menschheit noch jung und die Göttlichkeit weniger weit entfernt war als heute - in die Zeit der Nephilim, von denen die Bibel berichtet, dass sie Monstrositäten im Auge Gottes waren. Ihre Väter waren Engel, die herabstiegen und sich Menschenfrauen nahmen, weil sie gewahr wurden, "dass die Töchter der Menschen schön waren". So beschreibt es die Heilige Schrift und Tyra Reeves zeigt eine dramatische und lebendige Version dieser Geschichte. Sie erzählt von der Zerissenheit der Grigori - so nennen sich die Wächterengel, die den Himmel verließen um der Menschen willen und von der Freiheit der Wahl, die jedem Geschöpf gegeben ist.

Kate erfährt von "Sam", dass er ein Grigori ist - und dass ein Krieg stattfindet seit langer Zeit. Drei Dämoninnen, angeführt von Lilith selber, der Nachtjägerin und Mutter alles Dunklen, verfolgen einen grausamen Plan, um die Welt endgültig unter ihre Herrschaft zu bringen - begünstigt und gefördert vom ersten der gefallenen Engel, der tiefer fiel als jeder andere seiner Art: Satan. Wie berauschend sinnliche Luxusgeschöpfe machen die drei Teufelinnen sich mächtige Männer hörig, spinnen ein blutiges und fürchterliches Netz um die Menschen - und als sie von dem Kind des Grigori erfahren, wird die Zeit für die Menschen knapp. Ein Showdown für Gut und Böse nimmt seinen Lauf, dessen Ausgang ungewiss ist.

Tyra Reeves Buch kommt ohne Fabelwesen der neueren Fantasy aus - die Autorin bedient sich meisterhaft der Geschichten, die uns jahrhundertelang begleitet haben und die - jedenfalls wenn Tyra Reeves sich ihrer annimmt - ein unglaubliches Potential für das Genre Fantasy/Horror haben. Was die Bibel in dürren Worten eher knapp beschreibt, wird hier zu einer Story, die episch ist: denn der Krieg der Gegensätze beherrscht unsere Welt seit Anbeginn der Zeit. Jeder kann es nachlesen - aber Reeves erzählt es, als sei sie dabei gewesen.

Buchtipp Spirit Online

Rezension von Heike Schonert

Innen und außen, Realität und Fiktion, Geschichte, Mythos und Religion — all dies verschwimmt und klopft an den Fundamenten der eigenen Überzeugungen.

Wie fest und wie tief verwurzelt sind die eigenen Werte, Glaubensfundamente, wie lange könn(t)en sie standhalten, wenn Versuchung, der Geschmack von Macht und Gier versucht, die Liebe zu blenden; wenn selbst Engel diesem Drang unterliegen?!
Wenn ich unsere Welt und ihre Geschichte betrachte, drängt sich mir der Gedanke auf, dass sich diese Schöpfungsgeschichte täglich wiederholt.

Dass wir Menschen jeden Tag die Möglichkeit haben, diese Schöpfungsgeschichte neu zu (er-)leben.

So steht Kate als Hauptfigur in dem Roman Gottessöhne von Tyra Reeves vor der Entscheidung, den Impulsen tief in ihrem Herzen zu folgen oder den Daten und Fakten der äußeren Erscheinung Glauben zu schenken.

Auf mitreißende Art und Weise gelingt es der Autorin Engel und „Dämonen“ in unsere Welt zu holen, dass ich häufig frage, welches Lächeln meiner Mitmenschen wohl einem Engel gehört.

Fazit: es ist die Tiefe, die Rückkehr zu Wurzeln, die mich hier so berührt hat und die Faszination zu betrachten wie wahr die Frage ist: „Wofür willst du dich entscheiden?“, und das JEDEN TAG UNSERES LEBENS.

Ein absolut empfehlenswertes Buch.

Buchvorstellung auf Esoterikforum

 

http://www.esoterikforum.de/content/69-gottessoehne-buchvorstellung

 

 

 

Gottessöhne, Grigori, Engel
quelle: der engel mit den dunklen flügeln

Gottessöhne!
Sie werden im Alten Testament im Buch Genesis erwähnt und haben die Sintflut ausgelöst. Aber wer oder was, sind diese Wesen genau? Eine nähere Beschreibung  gibt das Buch Enoch, das genau so lange existiert wie die Schriften des Genesis aber von der Kirche nicht akzeptiert wird. Das Buch Enoch gehört zu den apokryphen Schriften, doch was sind die apokryphen Schriften?

Laut dem "Sacramemtum Mundi", einem theologisches Lexikon, sind sie Schriften, die im Gegensatz zu den in der Kirche geschätzten und benützten Büchern, geheim waren.

Ihre Entstehung liegt genauso lange zurück wie das Alte Testament, doch ihre Verfasser sind unbekannt oder fragwürdiger Herkunft.

Dies mag einer der Gründe sein warum in dem kirchlichen Konzil von Nicäa um das Jahr 325 die Bischöfe beschlossen haben, diese verborgenen Schriften nicht in den biblischen Kanon aufzunehmen.

Wir werden das Buch Enoch darum vergebens in der heutigen Bibel suchen.


 

Quelle: Legion
Quelle: Legion

Und trotzdem werden die Gottessöhne in der Bibel erwähnt, allen voran im Buch Genesis, Kapitel 6:
"Als die Menschen anfingen, sich auf der Erde zu vermehren, und ihnen Töchter geboren wurden, sahen die Gottessöhne, dass die Menschentöchter zu ihnen passten, und sie nahmen sich Frauen aus allen, die ihnen gefielen. ...Die Nephilim lebten damals auf Erden [und auch später noch], als die Gottessöhne mit den Menschentöchtern verkehrten und diese ihnen Kinder gebaren, jene Helden der  Vorzeit die berühmten."

 

Auch findet man eine Erwähnung von ihnen im Buch Hiob, Kapitel 38, Vers 7: "Als allzumal die Morgensterne jauchzten und alle Gottessöhne jubelten?" und sogar Jesus deutet im Neuen Testament

( Evangelium nach Lukas, Kapitel 20, Vers 36 ) ihre Existenz an.